Drei Generationen waren im Fokus des Festivals für die digitale Gesellschaft: XYZ.
Die re:publica 2025 hat uns gezeigt: Der Austausch zwischen den Generationen ist kein „Nice to have“, sondern eine unserer Zukunftsaufgaben. Es ist eine demokratische Notwendigkeit, auch und gerade für uns als Bildungsgestalterinnen. In einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen und weltweiter Bedrohungen ist Bildung nicht nur Persönlichkeitsentwicklung. Sie ist zugleich ein mehr als wichtiger Beitrag für Vielfalt und Diversität, für Teilhabe und Gestaltungsfreude, für Mut machen und konstruktives Entwickeln. Die vielen beeindruckenden Diskussionen, Talks und Panels auf der re:publica haben uns aufgezeigt, wo wir als Gesellschaft stehen, was uns Angst macht und was unserer Aufgaben für die Zukunft sind. Das Schützen unserer Demokratie steht im Zentrum, wir haben für uns als splendid-akademie erste konkrete Konsequenzen abgeleitet und teilen sie gern.
Unserer Angebote müssen allen zugänglich sein: Hybride Formate sind nicht Kür, sondern Pflicht
Während Generation X häufig Präsenz bevorzugt, erwarten Y und Z flexible, digitale Lernangebote, am besten kombiniert. Unsere Formate müssen modularer, crossmedialer und niederschwelliger werden. Darauf werden wir Kooperationspartner und Kund*innen vermehrt hinweisen und dies einfordern und gemeinsam gestalten.
Lernzeiten werden individueller, darauf werden wir mit Alternativen reagieren
Die 9-to-5-Welt bröckelt. Lernangebote müssen sich stärker an Lebensrealitäten orientieren, ob Microtrainings in der Mittagspause oder Deep Dives am Abend. Flexibilität unterstützt die neue Lern-Qualität. Wir werden dies in Konzepten, Angeboten und bei der Entwicklung neuer Formate berücksichtigen.
Werteorientierung und Lernmotivation / Neugier ist wichtiger denn je
Alle Generationen, quer durchs Alphabet, fragen nach dem „Warum“. In unseren Bildungsangeboten werden wir noch stärker darauf achten, Inhalte und Schwerpunktthemen auszuwählen, die Sinn stiften und gesellschaftliche Relevanz haben. Fachliche Tiefe ist wichtig, lässt sich zunehmend „leichter“ generieren und produzieren… Wenn Menschen zusammenkommen wird es aus unserer Sicht immer wichtiger, Themen wie Demokratiebildung, Nachhaltigkeit, KI und ethische Fragen zu integrieren und zu diskutieren. Dies gehört aus unserer Sicht in jeden Workshop, vor allem in unsere Trainer*innen-Ausbildungen, Lehrerfortbildungen und hochschuldidaktische Settings.
Lernbegleitung und Mentoring statt Wissensvermittlung
Die Rolle der Trainer*innen wandelt sich weiter: Vom Wissensvermittelnden zur begleitenden, inspirierenden Persönlichkeit. Dialoge auf Augenhöhe und echtes Interesse an den Lernenden werden noch entscheidender.
Klar, das wissen wir: Wir können Lernen nicht erzeugen, wir können „nur“ Fragen stellen, „Hunger machen“ und Interesse an der eigenen Entwicklung wecken… Das heißt für uns als Lernbegleiterinnen, uns weiter „weniger wichtig nehmen“ und den Lernenden komplett in den Mittelpunkt stellen. Denn wofür sind sonst unsere Bildungsprodukte da?
KI und Technologien verstehen, nutzen und teilhaben
Es braucht eine neue wertebasierte Orientierung, über alle Generationen hinweg. Ob Künstliche Intelligenz, Social Media, digitale Tools: Die Generation Z ist damit aufgewachsen, doch es braucht Unterstützung, kritische Reflexion und Lernen für alle Generationen. Unsere Bildungsangebote werden zukünftig noch fokussierter digitale Kompetenzen stärken, mit einem kritischen, gesamtgesellschaftlichen Blick und einem enormen Fokus auf die Sozial- und Persönlichkeitskompetenz.
Jede Generation soll sich mit ihren Stärken und den sie antreibenden Fragen einbringen können. Hey, so lässt es sich gemeinsam viel besser lernen und unserer Zukünfte integrierend und ressourcenschonend gestalten.
Unser erstes Fazit aus der re:public 2025: Bildung als Schutz- und Entwicklungsraum für Demokratie
Die intensiven Diskurse und Reflektionszeiten auf der re:publica haben uns eindringlich gezeigt, wie wichtig es ist, digitale Kompetenzen mit demokratischer Bildung zu verknüpfen. Als Akademie tragen wir Verantwortung, Räume für kritisches Denken, respektvollen Diskurs und zivilgesellschaftliches Engagement zu schaffen und zu öffnen. Das ist unser Beitrag zur wehrhaften Demokratie. Ganzheitliche Bildung wird generationenübergreifend wirksam, wenn sie anschlussfähig bleibt, und dies sowohl inhaltlich, methodisch als auch sozial und zwischen-menschlich. Für uns ist die Zukunft nicht entweder X, Y oder Z, sondern X + Y + Z.
Lasst uns generationsübergreifend Lernen, Verantwortung übernehmen und uns engagieren.